Von Dr. Peter Schütze
Die Enttäuschung war nur die Sache von einer knappen halben Stunde. Dann hatten sie Stolz und Freude über das unerwartet Erreichte verdrängt. Nach der 5:7-Niederlage gegen den GC Hannover im Aufstiegsspiel zur 1. Bundesliga hatten die Herren des Dortmunder Golfclubs nur wenig Anlass zu Frust und Trauer, als Zweitliga-Neuling hatten sie alle Erwartungen übertroffen und auch in der Erstliga-Prüfung im Frankfurter Stadtwald eine gute Figur abgegeben. „Wir dürfen stolz darauf sein, nicht abgeschlachtet worden zu sein, mit dem neuen Bundesligisten aus Niedersachsen auf Augenhöhe gespielt zu haben“, zog DOGC-Cheftrainer Holger Böhme ein Fazit aus der als Lochspiel ausgetragenen Relegation. „Das Kräfteverhältnis war auch mehr ein 6,5 : 5,5 als 7:5“.
Die Mannschaft sei ohne viel Druck in diese Prüfung gegen den Sieger der Zweitliga-Gruppe Nord gegangen. „Aber wenn man die Hand so nahe am großen Ziel hat, dann will man auch alles“, leugnete der Head-Pro nicht gewisse geheime Hoffnungen, „die unfassbar gute Saison“ mit einem Sensation-Coup zu krönen. Aber das Vordringen bis ins Aufstiegsspiel sei schon mehr als das berühmte Sahnehäubchen auf eine überaus erfreuliche Spielzeit. „Auf diesen Bonus-Prozess sind die Mannschaft, der Club und auch ich megastolz“ erklärte Böhme. Er lag damit auf der gleichen Wellenlänge wie Captain Volker Wetzstein. „Wir haben in Frankfurt einen guten Fight geliefert, haben uns bestens in der 2. Bundesliga etabliert und dürfen voller Zuversicht in die neue Saison schauen“, war auch er mit der Vorstellung seines Teams hoch zufrieden.
Nach den Vierern, die anders als im Zählspiel der Zweitliga als erstes ausgespielt wurden, stand es 2:2, da Hannes Ruhnau und Bastian Schmitz sich gegen Linus Wunderlich/Maximilian Wunderlich durchsetzten und Leo Maciejek/Moritz Ostermann gegen die bärenstarken Leonhard Studzinski/Niklas Starcevic einen Teilerfolg ertrotzten. „Das hat uns gehörig Selbstvertrauen für die Einzel gegeben“, erkannte Wetzstein. Und Böhme sah seine Truppe ein bisschen entspannter in die Duelle gegen die Hannoveraner gehen, in denen es nicht nur gegen den Platz sondern auch direkt gegen den Kontrahenten ging.
Hannovers Asse Leonhard Studzinski (Hcp -4,9), Junioren-Nationalspieler Tom Haberer (-4,8) und Bjarne Wietschorke (-1,9) stachen, so bravourös sich Matthias Tischler, Moritz Ostermann und Bastian Schmitz auch gegen sie wehrten. Auf Dortmunder Habenseite trumpften Hannes Ruhnau (gegen Wunderlich), Luis Ziffus (gegen Korallus) mi einem ganzen Punkt sowie Leo Maciejek (gegen Starcevic) und Haselhoff (gegen Bunzel) jeweils mit einem geteilten auf.
Böhme („Nach dem fordernden Wochenende in Frankfurt bin ich völlig kaputt“) und Wetzstein lobten übereinstimmend die freundschaftliche Atmosphäre, in der de Relegation ausgetragen wurde. „Die Hannoveraner sind eine ganz hervorragende Mannschaft in einem tollen Club. Dessen Präsident hat mir per Handschlag zu unserer Leistung gratuliert“, berichtete der Head-Pro. Auch das milderte den Minuten-Frust über das 5:7.