Von Dr. Peter Schütze
So erfolgreiche Golf-Spieltage wie diese sind selten, sind Ringeltauben. Umso mehr zum Freuen, zum Genießen, zum stolz sein. Da schafften die Damen des Dortmunder Golfclubs mit dem besten Ergebnis der fünf Spieltage nach 16 Jahren die Rückkehr in die 2. Bundesliga, und den Herren aus der Reichsmark eröffnet sich nach dem zweiten Tagessieg in Bremen zur Vahr die Chance auf den Aufstieg in die 1. Bundesliga. „Wir haben die Möglichkeit, Geschichte zu schreiben“, strahlte Cheftrainer Holger Böhme und erinnerte an einen damals ungläubig bestaunten Satz aus der Vergangenheit „In drei Jahren möchte ich mit Dortmund in der Bundesliga spielen!“
Die Situation nach Bremen stellt sich vor dem am kommenden Sonntag nachzuholenden ersten Spieltag im Teutoburger Wald so dar: Essen-Heidhausen führt mit einem Punkt Vorsprung vor dem DOGC. Doch wenn dieser beim Gruppen-Finale auch nur einen Platz vor den Essenern landet, ist er aufgrund der erheblich niedrigeren Schlagzahl Gruppensieger und bestreitet am 15. August auf dem Platz des Vierten der 1. Bundesliga, z. Z. Berlin-Wannsee, das Relegationsspiel gegen den Sieger der Zweitliga-Staffel Nord. Dafür kommen noch die drei mit jeweils 16 Punkten gleichauf liegenden Teams von Hannover, Hamburg-Treudelberg und Berliner GC Stolper Heide in Frage, die am letzten Spieltag beim Absteiger Hamburg Waldörfer GC abschlagen.
„Die Möglichkeit, in das Aufstiegsspiel zur 1. Bundesliga zu kommen, wird die Mannschaft noch einmal zusätzlich motivieren. Und in der Rolle des Jägers ist unsere Ausgangsposition psychologisch günstiger als die der Essener, die als Aufstiegsfavorit erheblich unter Druck stehen, und von denen wir aber wissen, dass sie schlagbar sind“, wägt Non-playing-Captain Volker Wetzstein die Chancen seiner Truppe ab.
Bremen zur Vahr war für Holger Böhme ein gutes Omen. Hier war er mit den Mädchen von Hubbelrath 2012 Deutscher Meister geworden. Dabei verlief der Start nicht optimal. „Bis zur zweistündigen Gewitter-Unterbrechung waren wir in den Einzeln nur Zweiter hinter Düsseldorf. Aber dann setzte bei uns ein regelrechtes Birdie-Gewitter ein, und wir waren vor den Vierern klar in der Pole-Position“, analysierte der Dortmunder Head-Pro. Und Wetzstein sah in der Zwangspause sogar einen Vorteil: „Da haben einige Spieler von uns die negativen Gedanken verdrängen können und den Kopf frei bekommen.“ In den Vierern holten die Essener leicht auf, konnten aber den mit 28:38 über Par deutlichen Sieg des DOGC nicht mehr gefährden.
Losgelöst von der sensationellen Möglichkeit, nach den Sternen greifen zu können, ist Böhme mächtig stolz auf seine Mannschaft. „Als wir 2019 vor dem Start in die 2. Bundesliga standen, haben viele Skeptiker gesagt, Guckt Euch das mal eine Saison an, ob Ihr dazu eigentlich reif seid.Unser Ziel konnte nur der Klassenerhalt sein, und den haben wir souverän geschafft. Das ist ein unfassbarer Erfolg, den wir mit ständig gesteigerten Leistungen erreicht haben.“
Den Sieg in Bremen führte Böhme auf die größere Frische von allen Konkurrenten zurück. Sein Team sei im Kopf ausgeruhter gewesen als alle anderen. Habe ein stabiles Selbstbewusstsein an den Tag gelegt, sei immer von seiner Qualität überzeugt gewesen.
Das beweisen die Scores: Bastian Schmitz 75, Moritz Ostermann 75, Hannes Ruhnau 77, Leo Maciejek 77, Maximilian Ahlers 77, Luis Ziffus 78, Benedikt Polders 80, Tim Haselhoff (80), Maciejek/Ostermann 74, Polders/Ziffus 76, Ahlers/Sondermann 79, Schmitz/Haselhoff (83).